Die Spiegelreflexkamera gilt als das Optimum in der Fotografie, sowohl im professionellen als auch im privaten Bereich. Da sich mit der digitalen Technik viele Anwendungen erleichtert haben, nutzen auch immer mehr Amateur-Fotobegeisterte das Spiegelreflex-Modell. Zudem gibt es mittlerweile perfekte Einsteigermodelle, die einerseits sehr einfach bedienbar sind und andererseits zahlreiche Einstellmöglichkeiten bieten.
1861 entwickelte Thomas Sutton das erste Gerät dieser Art. Die Funktionsweise ist jedoch schon viel länger bekannt. Bereits 1686 beschrieb der Optiker Johann Zahn das Prinzip eines Bildes, das durch eine Linse auf einen Spiegel trifft und von dort als Reflexion auf eine Mattscheibe gelangt.
Die erste in Deutschland hergestellte Spiegelreflexkamera stammt aus dem Ende des 19. Jahrhunderts und wurde vom Dresdner Richard Hüttig hergestellt. Auch die erste Kleinbild-Spiegelreflexkamera stammt aus Dresden und wurde 1936 auf der Leipziger Frühjahrsmesse präsentiert. In den 80er Jahren begann das digitale Zeitalter in der Fotografie, richtig durchsetzen konnten sich die Kameratypen allerdings erst zu Beginn der 90er Jahre.
Bei den Spiegelreflexkameras ist zwischen ein- und zweiäugigen Modellen zu unterscheiden. Die zweiäugige Variante besitzt zwei Objektive mit der gleichen Brennweite. Über das untere wird der Film belichtet, über das obere Objektiv wird ein seitenverkehrtes Bild projiziert. Bei der einäugigen Variante besitzt die Kamera einen klappbaren Spiegel sowie ein Pentaprisma, das dem Nutzer den Blick auf ein aufrecht stehendes Bild ermöglicht. Heutzutage sind fast nur noch einäugige Spiegelreflexkameras in Gebrauch, da sie wesentlich praktischer sind.
Ob nun analoge oder digitale Spiegelreflexkamera – beide funktionieren nach dem gleichen Grundprinzip: Das einfallende Bild fällt auf einen zwischen Objektiv und Bildebene liegenden, kippbaren Spiegel, wird dort reflektiert und auf den Sucher geleitet. Erst durch den Klick auf den Auslöser wird der Spiegel hochgeklappt, sodass die Lichtstrahlen auf den Bildsensor fallen können.
Diese Funktionsweise bietet im Vergleich zu anderen Kameras folgenden Vorteil: Die Bildsensoren sind vor dem Auflösen durch den Spiegel verdeckt, so dass sich das Bildrauschen verringert. Zudem lässt sich durch den Sucher die Bildschärfe exakter einstellen, da statt einer Übertragung auf einen Bildschirm das originale Bild sichtbar ist.
– große Funktionsvielfalt
– umfangreiche Einstellmöglichkeiten
– vielfältige Aufnahmemöglichkeiten durch Aufsetzen verschiedener Objektive
Die Technik bringt allerdings auch Nachteile mit sich:
– beim Objektivwechsel kann sich Staub auf dem Aufnahmesensor ablegen
Wie bereits eingangs erwähnt, hat sich mit der digitalen Technik der Nutzerkreis deutlich ausgeweitet. Dank praktischer, relativ günstiger Einstiegsmodelle können sich auch Amateure mit der Spiegelreflexkamera ausprobieren. Viele, die sich für diese Fototechnik entscheiden, schätzen vor allem die zahlreichen Einstellmöglichkeiten und die größere Geschwindigkeit. Diese Vorteile machen sich z.B. in der Tierfotografie bemerkbar.
Quellenangabe/ Bild:
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