In der Fotografie gibt es drei elementare Dinge: Blende, ISO und Verschlusszeit.
Deren Zusammenspiel sorgt für eine optimale Belichtung. Was zuerst nach viel Theorie klingt, erklärt sich in der Praxis ganz schnell von selbst. Fragen wie „Was war eine große Blende nochmals oder meinte ich doch eine kleine Blende?!“ gehören mit ein wenig Übung bald der Vergangenheit an.
Wir wollen euch mit ein paar kleinen Erklärungen das Thema ein wenig näher bringen ohne zu tief in die Theorie einzusteigen. Am besten nehmt ihr eure Kamera gleich selbst in die Hand und probiert es einfach aus.
Was ist eine Blende überhaupt?
Die Blende könnt ihr euch als das Auge der Kamera vorstellen. Dreht eure Kamera und werft einen Blick in das Objektiv. Dort seht ihr eine Öffnung. Diese kann entweder weit geöffnet (kleine Blende z. B. f/1.4) oder relativ klein (große Blende z. B. f/11) sein. Je nach Weite der Öffnung fällt nun mehr oder weniger Licht ein. Die Blende ist also für die richtige Belichtung und die Schärfe des Bildes verantwortlich.
Eine weite Öffnung der Blende (kleine Blende genannt) bewirkt eine geringe Schärfentiefe. Das bedeutet, eurer Bild wird relativ unscharf sein. Diese Unschärfe wird auch oft als Bokeh bezeichnet und ist manchmal bei der Aufnahme eines Portraits zu sehen.
Ist die Öffnung der Blende klein (große Blende genannt) erhalten wir eine hohe Schärfentiefe. Dies führt zu einem durchweg scharfen Foto. Besonders bei Gruppenfotos benutzt man gern eine große Blende.
Von der Theorie zur Praxis
So viel zum theoretischen Teil der Fotografie. Wir möchten euch nun ein paar simple Dinge zeigen, wie ihr euer neues Wissen gleich in die Tat umsetzen könnt. Dies kann jeder zu Hause im Garten selbst ausprobieren. Fotografiert wurde hier mit einer Canon 5D Mark III und einem Canon 50mm 1.4.
Zu Bild Statue:
Beim Bild Statue 1 haben wir eine große Blende (f/9) benutzt. Wie ihr sehen könnt liegt der Fokus der Schärfe auf der Statue, weshalb die Äste im Hintergrund leicht verschwommen sind. Das Bild Statue 2 hingegen haben wir mit einer kleinen Blende (f/1.4) fotografiert. Die störenden Äste im Hintergrund verschwimmen mit einer kleineren Blende zu einem schönen Bokeh. Die Statue ist nur noch wirklich am Haaransatz scharf und wirkt so malerischer.
Zu Bild Moos:
Das Ausgangsbild Moos 1 wurde mit einer großen Blende (f/8) aufgenommen und ist recht unspektakulär. Aufgrund der durchgängigen Schärfe wirkt es auf den Betrachter fast langweilig. Benutzen wir für dieses Motiv jedoch eine kleine Blende (f/1.4) ergibt sich ein ganz anderes Bild. Durch die Reduktion der Blende fokussieren wir hier einen ganz bestimmten Bereich, das Moos. So wirkt das Foto gleich viel stimmiger und atmosphärischer.
Zu Teelicht:
Im ersten Bild TeeLicht3 (f/8) wirken die Häuser im Hintergrund noch relativ störend. Doch schon bei einer Reduzierung der Blende um 3 Stufen sieht das Bild ganz anders aus. Dreht man die Blende nochmals auf f/1.4 verschwindet der Hintergrund wieder ganz. Auch wenn die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, setzt die zweite Variante TeeLicht2 (f/5) das Motiv wohl am besten in Szene.